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Friday, October 20, 2006

Volver

Volver wäre gern besser als er ist
von burli

Ich mag intellektuelle und feinsinnige Filme, die mich berühren. Ich mag überhaupt spanische Filme sehr gerne. Aber dieser Film war einfach fad. Weder Fisch noch Fleisch. Für eine rabenschwarze Komödie waren die Themen zu ernsthaft und haben jeglichen Ansatz von Unterhaltung im Keim erstickt. Habe ich mich geirrt? Ist es am Ende ein realistischer, ein dramatischer Ansatz, den dieser Film verfolgt? Glaube ich kaum, denn die Reaktionen auf gewisse Geschehnisse (Achtung Spoiler: z.B., dass es die Tochter am nächsten Tag eigentlich scho wieda ganz guad verdaut hatte, ihren „Vater" ermordet zu haben, nachdem dieser vorhatte, sie zu vergewaltigen) waren dann doch etwas plump und fern der Emotionswirklichkeit. Auch Penelope beschäftigt sich ja nicht weiter damit - die Hauptsorge gilt dann ja nur mehr der Entsorgung ihrer Sorgen bzw. der Leiche.

Der Film beinhaltet unnötige Szenen, mir fehlt der rote Faden sehr. So ist mir z.B. nicht klar, warum der Handlungsstrang mit dem Filmteam (und auch dem Typen vom Filmteam, der sich scheinbar in die liabe Penelope verguckt hatte) die Begeisterung für das Restaurant usw. überhaupt aufgetan hat. Er spielte später keine Rolle mehr. Soll der Film einfach nur einen möglichen Alltag zeigen, der eben nicht so rabenschwarz ist wie in Kinofilmen? Wurde mit Ideen der Zuschauer gespielt, sollte man denken, die Leiche wird nun gekühlt, um sie dann an das 30köpfige Filmteam zu verfüttern? Soll der Film zeigen, dass Menschen ihre kleinen, dreckigen Geschichten sowieso alleine regeln können? Braucht man also eigentlich auch keine Polizei? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, die Polizei nach dem Vorfall zu verständigen? Es war ja wohl ein Unfall und die Tochter noch minderjährig, oder? Was hätte ihr denn schon groß passieren können? Was will der Film aussagen?Fakt ist: Er ist mir zu sehr auf der Oberfläche dahin geschwommen und wird damit den schweren Themen (menschliche Abgründe) nicht gerecht.

Weiters zaaaht sie da Füm wie a Nudelteig. Unnütze Szenen, Dialoge, die einem nichts mit auf dem Weg geben nach dem Kino, zu langatmige Dialoge, wenig Charme. Er hatte aber auch seine Momente. Mir gefiel z.B. das Lied, das Penelope zum Besten gab. Es war nicht nur grandios und wahnsinnig charmant gesungen, sondern es löste tatsächlich starke Gefühle in mir aus. Weiters habe ich auch die Szene zu schätzen gewusst in der Penelope das Blut aufwischt. Es wurde sehr lange und detailliert gezeigt, wie die Realität nun eben aussieht, wenn so etwas passiert. Irgendwie finde ich gut, Dreckiges zu zeigen und nicht - wie es bei Hollywoodfilmen üblich ist - einfach unter den Teppich zu kehre. Man geht dann auf dem Teppich ja eh nur unbequem, da er sich durch die vielen weggeleugneten Abgründe und Facetten der Menschen, die darunter gekehrt worden sind, immer stark zu wölben beginnt.

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